Regionale Presse  |  28. Mai 2024
Ludwigshafen

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P209_Holocaust-Überlebende Albrecht Weinberg

Holocaust-Überlebender Albrecht Weinberg, seine Betreuerin Gerda Dänekas und Buch-Autor Nicholas Büchse bei ihrem Besuch am Standort Ludwigshafen mit Dr. Katja Scharpwinkel, Mitglied des Vorstands, Arbeitsdirektorin und Standortleiterin Ludwigshafen, BASF SE.

Katja Krauser
Katja Krauser
Standortpresse Ludwigshafen

Lesung mit Holocaust-Überlebendem Albrecht Weinberg bei BASF

Gestern, 27. Mai 2024, las der Holocaust-Überlebende Albrecht Weinberg (99) gemeinsam mit Nicholas Büchse, Co-Autor und stern-Journalist, sowie seiner Betreuerin Gerda Dänekas, bei BASF in Ludwigshafen aus seiner Biografie „Damit die Erinnerung nicht verblasst wie die Nummer auf meinem Arm“. Unter den fast 400 Gästen der Veranstaltung waren auch Dr. Katja Scharpwinkel, Mitglied des Vorstands und Standortleiterin Ludwigshafen sowie die Oberbürgermeisterin der Stadt Ludwigshafen, Jutta Steinruck.

Weinberg teilte in seiner Lesung Erinnerungen aus seiner Jugend, dem Aufkommen der Nationalsozialisten, dem Verlust seiner Familie und seinen persönlichen Erlebnissen im Holocaust: 1943, im Alter von 18 Jahren, kam der gebürtige Ostfriese und Sohn jüdischer Eltern in das Konzentrationslager Auschwitz. Dort wurde er zur Zwangsarbeit für die I.G. Farben eingeteilt, die in einem Vorort von Auschwitz seit 1941 einen neuen Chemiekomplex errichtete. Die I.G. Farben war 1925 aus der Fusion von BASF mit weiteren deutschen Chemieunternehmen entstanden. Direkt am Rand der I.G. Farben-Baustelle wurde das Konzentrationslager Buna-Monowitz (später Auschwitz III) errichtet, in dem die KZ-Häftlinge untergebracht waren. Es war das erste von einem Privatunternehmen initiierte und finanzierte Lager dieser Größe. Weinberg und sein Bruder, der ebenfalls auf der Baustelle zur Arbeit gezwungen wurde, waren zwei von insgesamt 35.000 KZ-Häftlingen, die hier bis Januar 1945 für die härtesten Arbeiten eingesetzt wurden. 30.000 von ihnen starben. Die Weinberg-Brüder überlebten, genauso wie ihre Schwester, die ebenfalls nach Auschwitz verschleppt worden war. Ihre Eltern und viele weitere Verwandte kamen in verschiedenen Konzentrationslagern ums Leben.

Nach dem Unfalltod ihres Bruders emigrierten Albrecht Weinberg und seine Schwester Friedel 1947 in die USA und bauten sich dort ein gemeinsames Leben auf. Jahrzehnte später, als Friedel schwer erkrankte, zogen die beiden wieder zurück nach Deutschland. Dort begann Albrecht Weinberg nach dem Tod seiner Schwester über seine Lebensgeschichte zu erzählen.

„Der Besuch von Herrn Weinberg ist für uns eine besondere Ehre. Wir sind sehr dankbar dafür, dass er seine Lebensgeschichte mit uns geteilt hat – eine Geschichte, die mich sehr berührt und die nie vergessen werden darf, sich nie wiederholen darf“, sagt Scharpwinkel.

Die Lesung war eine Veranstaltung der BASF-Initiative „Gedenken, Nachdenken. Umdenken.“ am Standort Ludwigshafen. Scharpwinkel hat zusammen mit dem Betriebsratsvorsitzenden Sinischa Horvat die Schirmherrschaft für die Gedenkinitiative inne.

Weiter Informationen finden Sie unter:

Erinnerungskultur (basf.com)

Holocaust-Überlebender Albrecht Weinberg, seine Betreuerin Gerda Dänekas und Buch-Autor Nicholas Büchse bei ihrem Besuch am Standort Ludwigshafen mit Dr. Katja Scharpwinkel, Mitglied des Vorstands, Arbeitsdirektorin und Standortleiterin Ludwigshafen, BASF SE.

Holocaust-Überlebender Albrecht Weinberg, seine Betreuerin Gerda Dänekas und Buch-Autor Nicholas Büchse bei ihrem Besuch am Standort Ludwigshafen mit Dr. Katja Scharpwinkel, Mitglied des Vorstands, Arbeitsdirektorin und Standortleiterin Ludwigshafen, BASF SE.

Foto: BASF SE

Letzte Aktualisierung 28. Mai 2024