Ludwigshafen
Fachbegriffe auf einen Blick
Abfälle
Abfall bzw. Müll sind nicht mehr benötigte Überreste im festen Zustand. Chemische Rückstände werden ebenfalls als Abfallstoffe bezeichnet.
Ablagerung
Ablagerung von Abfällen auf einer Deponie zum Zweck der dauerhaften Entsorgung.
Altablagerung
Stillgelegte Abfallbeseitigungsanlagen und sonstige Grundstücke, auf denen Abfälle behandelt, gelagert oder abgelagert worden sind.
Altlast
Der umgangssprachliche Begriff „Altlast“ bezeichnet eine abgrenzbare Fläche, die infolge früherer Abfallablagerungen (oder dem früheren Umgang mit gefährlichen Stoffen) Schadstoffbelastungen enthält. Dies kann umweltschädliche Veränderungen des Bodens oder des Grundwassers mit sich bringen.
Ausbreitungsfahne
Räumliche Ausbreitung von Schadstoffen im Grundwasser.
Bauabbruch
Mineralischer Abfall, der insbesondere beim Abriss von Gebäuden entsteht (Ziegelsteine, Beton, Wandputz usw.).
Basisabdichtung
Barriere unterhalb einer Deponie, die verhindern soll, dass verunreinigtes Sickerwasser ins Grundwasser eindringen kann.
Deponie
Deponien sind Abfallbeseitigungsanlagen, auf denen Abfälle zur langfristigen Entsorgung abgelagert werden.
Deponieentgasung
Das kontrollierte Absaugen von gasförmigen Schadstoffen aus dem Deponiekörper, um Schadstoffe aus der Deponie zu entfernen oder eine unkontrollierte Ausbreitung der Schadstoffe zu verhindern.
Deponiekörper
Der mit Abfällen belegte Teil der Deponie.
Entwässerungsgraben
Gräben im Gelände, über die anfallendes Regenwasser abfließen kann. Diese Gräben sind mit einem ausgetrockneten Bach vergleichbar, der nur bei Niederschlag gefüllt ist.
Erdaushub
Die zum Zwecke einer Baumaßnahme aus dem Baugrund ausgehobene Erde.
Fahnenspitze / Schadstofffahne
Verschmutzungsfahne, die sich in Grundwasserfließrichtung der Ablagerung ausbreitet.
Feldabschnitte / Deponieabschnitte
Einteilung der einzelnen Ablagerungsflächen auf einem zusammenhängenden Deponiegelände.
Genehmigungsverfahren
Prozess, bei dem ein Antragsteller nach gesetzlichen Vorgaben bei einer Behörde um eine Erlaubnis anfragt und die Behörde die beantragte Genehmigung erteilt.
Grundwassermessstellennetz
System von Grundwassermessstellen, die innerhalb einer zu überwachenden Fläche angeordnet sind; dienen der Grundwasserbeprobung.
Grundwasser-Abstrom
Grundwasserbereich, der – ausgehend von einer Altlast – in Grundwasserfließrichtung liegt.
Hochwasserschutzmaßnahme
Unter Hochwasserschutz versteht man die Summe aller Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und Sachgütern vor Hochwasser. Es kann sich hierbei um technische Maßnahmen, natürlichen Rückhalt der Wassermengen und Maßnahmen der weitergehenden Vorsorge handeln.
Horizontaldränagen
Eine Drainage kann unterirdisch Wasser (Grundwasser) abführen. Sie besteht meist aus Schläuchen und gelochten Rohren, um den Boden zu entwässern.
Hydrogeologie
Die Hydrogeologie [von griechisch hydros (Wasser), geo (Erde) und logos (Lehre)] ist die Wissenschaft vom Wasser in der Erdkruste, wobei Wechselwirkungen mit oberirdischen Einflüssen bestehen. Forschungsgegenstände sind das Grundwasser und alle Faktoren, die Einfluss auf das Grundwasser haben.
Löß-Lehm
Sehr feinteiliger Boden mit hoher Wasserspeicherkapazität und geringer Wasserdurchlässigkeit.
Messstelle / Grundwasserüberwachung
Messstellen (Grundwassermessstellen) werden eingerichtet, um die räumliche Verteilung und zeitliche Veränderung der Grundwasseroberfläche zu messen. Außerdem können hier Proben entnommen werden, um die Grundwasserqualität zu überwachen.
Prüfgutachter
Gutachter, der die – im Prozess der Altlastenbearbeitung erstellten – Bewertungen (z. B. Gefährdungsbeurteilungen) und Planungen (z. B. Sanierungsmaßnahmen) überprüft.
Rückstände
Nicht verwertbare Stoffe aus einem Herstellungsprozess.
Sanierungsplan
Maßnahmenkonzept zur Sanierung einer Altlast, das bei der zuständigen Behörde zur Genehmigung eingereicht wird.
Schadstoffquelle
Bereich mit hohen Schadstoffgehalten. Von hier aus können sich Schadstoffe im Boden und Grundwasser ausbreiten.
Schlacke
Rückstand aus nichtbrennbaren Anteilen in einem thermischen Prozess (Verbrennung).
Sickerwasser
Mobiler Wasseranteil im Deponiekörper; entsteht durch versickernden Niederschlag.
Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd
Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd ist die obere Landesbehörde für Abfallwirtschaft, Arbeitnehmerschutz, Asbest, Bauwesen, Entschädigung und Enteignung, Gefahrenschutz, Gentechnik, Immissionsschutz, Naturschutz, Strahlenschutz, Verbraucherschutz und Wasserwirtschaft und damit auch die Genehmigungsbehörde für Altlastensanierungsprojekte.
Versickerungs- und Wasserspeicherschicht, Wasserhaushaltsschicht
Kombinierter Aufbau von Bodenschichten bei einer Deponieabdeckung. Dabei versickert Niederschlagwasser in der oberen Schicht und wird in der unteren Schicht gespeichert. In Verbindung mit einer gezielt aufgeforsteten Vegetation wird das gespeicherte Wasser in der Vegetationsphase wieder verdunstet (Wasserhaushaltsschicht).
Wirkungspfad
Schadstoffe aus Altlasten können auf verschiedenen Wegen zum Menschen (oder anderen Schutzgütern) gelangen und dadurch die Gesundheit gefährden. Die Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung nennt folgende relevante Wirkungspfade für die menschliche Gesundheit: Boden, Grundwasser, Nutzpflanze.