90 Jahre Kultur bei BASF
Zum 90-jährigen Jubiläum des BASF-Kulturengagements 2011 legt das Unternehmen eine reich bebilderte Chronik vor. Sie richtet sich an die Abonnenten und Kunden des Konzertprogramms und ist das erste umfassende Porträt der Kulturarbeit eines DAX-Unternehmens über neun Jahrzehnte.
"Das Kulturprogramm der BASF hat Geschichte geschrieben …"
Der Musikpublizist Axel Brüggemann und der Musikhistoriker Moritz Chelius zeichnen ein unterhaltsames Bild von neun Jahrzehnten Kulturprogramm bei BASF. Die Autoren begeben sich auf Zeitreise in die Annalen der deutschen Konzert- und Musikgeschichte. Die gut hundert Seiten umfassende Chronik ist nicht nur ein Dokument der Unternehmensgeschichte, sondern sie spiegelt zugleich das kulturelle Leben in Deutschland wider. In den zahlreichen Gästebüchern haben sich viele illustre Gäste zum Teil auf originelle Weise verewigt. Zu ihnen zählen Alfred Brendel, Jessy Norman, Friedrich Gulda, Andre Previn, Claudio Arrau, Yehudi Menuhin und Carl Orff.
Die Welt der Klassik zu Gast: Von Diven, Klaviervirtuosen und Experten ...
Das erste Kapitel der Chronik ist den Anfangsjahren des Kulturengagements gewidmet: Am 30. November 1921 markierte das erste Konzert des Landessinfonieorchesters Pfalz und Saarland die Geburtsstunde des Kulturprogramms der Badischen Anilin- und Soda-Fabrik. Bald schon kamen große Künstler: Claire Dux wurde von Carl Bosch eingeladen und tritt 1926 auf, Wilhelm Furtwängler ist 1930 mit den Berlinern Philharmonikern zu Gast, Richard Strauss wird 1930 der noch junge Yehudi Menuhin vorgestellt. 1936 erfolgte die weltweit erste Tonbandaufnahme beim Gastspiel von Sir Thomas Beechams mit dem London Philharmonic Orchestra. Einen herben Rückschlag erfuhr das Konzertprogramm mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten. Die künstlerische Freiheit ging verloren und das anspruchsvolle Programm driftete immer mehr in die Unterhaltung ab. Im April 1944 fiel das unternehmenseigene Konzerthaus dem Bombenhagel zum Opfer. Trotz widriger Umstände wurde der Spielbetrieb bereits im November 1945 wieder aufgenommen. 1952 wurde das Feierabendhaus wiedereröffnet. Der alte Glanz kehrte zurück.
Neuen Talenten auf der Spur und so klingt die Zukunft …
Zwei weitere Kapitel befassen sich mit Nachwuchsförderung und neuer Musik in Ludwigshafen. Die Autoren zeigen auf, dass zeitgenössische Musik bei der BASF bereits zu einem Zeitpunkt vertreten war, als sie vielerorts noch als Publikumsschreck verschrien war. Und so finden sich in der Chronik prominente Namen wie Luigi Nono, Philip Glass, Wolfgang Rihm, Hans Werner Henze, Lera Auerbach, Krysztof Penderecki (Komponistenportrait 2010/2011) und Peteris Vasks (Komponistenportrait 2011/2012). Das Kapitel Nachwuchsförderung belegt, dass sich die BASF erfolgreich der systematischen Begleitung von Künstlerkarrieren verschrieben hat. 1998 gab die Geigenvirtuosin Lisa Batiashvili eines ihrer ersten großen Konzerte bei der BASF und ist seither immer wieder gern gesehener Gast in Ludwigshafen. Herausragende Künstlerpersönlichkeiten stellten seit 2005 bei den BASF-Benefizkonzerten vielversprechende Talente vor. Den Anfang machte Mstislav Rostropovich, es folgten Gidon Kremer, Claudio Abbado, Gustavo Dudamel und Arcadi Volodos. Ebenfalls eine wichtige Plattform für junge Künstler bieten die Matineen und die Reihe Junge Pianisten. Lars Voigt, Martin Helmchen und Tanja Tetzlaff waren hier schon frühzeitig zu hören. Die Chronik zeigt aber auch, dass die BASF nicht bei der Spitzentalentförderung stehenbleibt. Mit erfolgreichen Education-Projekten wie Pop macht Schule (ehemals School of Rock, eine Kooperation mit der Popakademie Baden-Württemberg) oder dem vom Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. ausgezeichneten Projekt Junges Theater im Delta, einer von der BASF initiierten Kooperation der großen Theater in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg, setzt das Unternehmen auch auf Projekte, die Kinder und Jugendliche an Kunst und Kultur heranführen und gleichzeitig der Persönlichkeitsbildung sowie der sozialen Integration dienen.
Der Weg in die Vielfalt
Der Blick auf die letzten Jahre macht deutlich, dass die BASF mittlerweile weit über die klassische Musik und die eigenen Veranstaltungen hinaus geht. Mit den Kooperations- und Sponsoringprojekten hat das Unternehmen ein neues Kapitel aufgeschlagen. Auch die Bildende Kunst, die zeitgenössische Fotographie, Film und Tanz profitieren seither von der Kulturförderung des Unternehmens. Die großen Ausstellungs-Kooperationen mit dem Wilhelm-Hack-Museum (unter anderem Miró, Blauer Reiter, Surrealismus) gehören mittlerweile ebenso dazu wie die Kooperation mit Enjoy Jazz und die Kooperation mit dem Theater im Pfalzbau im Bereich Tanz. Durch die Förderung des Unternehmens waren Legenden des Tanzes in Ludwigshafen zu Gast wie das Bolshoi Ballett, Maurice Béjart und Sasha Waltz & Guests. 2012 war erstmals das Tanztheater Wuppertal mit einem Stück von Pina Bausch zu sehen. Seit 2007 ist BASF auch in der Nachwuchsförderung beim Tanz aktiv, auf das dreijährige Engagement für Sasha Waltz & Guests Choreographen der Zukunft folgte 2011 bis 2013 die Förderung des größten internationalen Choreographie-Wettbewerbs "no ballet".
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