14. Februar 2025

Grenzach

Kesslergrube: BASF startet detaillierte Untersuchungen zur Wärmebehandlung

Mit Beginn des Jahres 2025 startet BASF mit ersten konkreten Vorbereitungen für die neue Sanierungsplanung ihres Anteils der Kesslergrube in Grenzach-Wyhlen: Im zweiten Quartal beginnen verschiedene zusätzliche Untersuchungen von Boden und Grundwasser, um die Belastung im BASF-Perimeter genauer zu erfassen und einzugrenzen. Sie sollen dabei helfen, die Wärmebehandlung, in Fachkreisen auch thermische Dekontamination genannt, als vorläufige Vorzugsvariante für die Sanie­rung zu beurteilen und die Umsetzung der Sanierung zu planen. Die umfangreichen ergänzenden Untersuchungen werden in den kommenden drei bis vier Jahren erfolgen.

Im Bereich der industriellen Kläranlage werden ergänzende Bohrungen im Boden vorgenommen.

Bohrungen zur Erkundung des Bodens

Zunächst werden im Bereich der industriellen Kläranlage von BASF ergänzen­de Bohrungen im Boden vorgenommen. Das Grundwasser-Monitoring hatte nach Abschluss der Roche-Sanierung Hinwei­se auf einen Belastungsschwerpunkt er­geben, der sich in einem Teilbereich des BASF-Perimeters in der Nähe der indus­triellen Klärbecken und teilweise darunter befindet, während die Belastung in den übrigen Bereichen des Perimeters wesent­lich geringer ausfällt. „Mit den Bohrungen erhalten wir genauere Informationen zur Ausdehnung und Zusammensetzung der Ablagerung sowie der Beschaffenheit des Untergrunds“, erklärt Livio Ulmann, Pro­jektleiter für die Sanierung der Kesslergrube bei BASF.

Ein Spezialunternehmen wird dazu Schräglochbohrungen mit einer Bohrlän­ge von maximal 35 Metern vornehmen, die bis unter die Klärbecken reichen. Vertikalbohrungen, bis maximal 15 Meter tief, ergänzen das Untersuchungsprogramm. Die Bohrkerne werden anschließend auf Zusammensetzung und Schadstoffgehalt sowie physikalische Eigenschaften unter­sucht. Auch sind umfangreiche ergänzen­de Laborversuche vorgesehen, die sicher­stellen sollen, dass die Wärmebehandlung wirksam eingesetzt werden kann. Die Boh­rungen werden voraussichtlich ab Mitte Mai in einem Zeitraum von vier Wochen erfolgen.

Ergänzende Untersuchungen des Grundwassers

In einem nächsten Schritt werden im An­schluss bis Ende 2028 weitere ergänzende Untersuchungen im Grundwasser erfolgen. Dazu werden an verschiedenen Stellen auf dem BASF-Perimeter der Kesslergrube insgesamt 15 neue Entnahmebrunnen und Grundwassermessstellen eingerichtet und in Betrieb genommen. Über diese Brunnen wird Grundwasser aus dem Perimeter ab­gepumpt und analysiert.

„Nach Abschluss der Roche-Sanierung im Jahr 2023 ist es möglich geworden, die tatsächliche Belastung des BASF-Anteils der Kesslergrube zu ermitteln. Die ersten Erkenntnisse sollen durch die detaillierte­ren Grundwassermessungen vertieft wer­den“, erläutert der Projektleiter. Gleichzeitig werden mit den Langzeitpumpversuchen bereits Schadstoffe aus dem Perimeter entfernt.

Bei den Langzeitpumpversuchen wird das geförderte Grundwasser analysiert, danach in eine temporär betriebene Grundwasser­reinigungsanlage geführt und dort gerei­nigt. Diese Grundwasserreinigungsanlage wird in einer neuen Leichtbauhalle unter­gebracht. Das gereinigte Grundwasser wird dann in die industrielle Kläranlage von BASF eingeleitet.

Sicherheit hat bei der Ausführung der mit den zusätzlichen Untersuchungen ver­bundenen Bautätigkeiten höchste Priori­tät. Ein maßgeschneidertes Schutzkon­zept gewährleistet, dass alle Vorgaben im Arbeits- und Umweltschutz berücksich­tigt werden. Über weitere Einzelheiten der Baumaßnahmen und den Fortschritt der Untersuchungen wird BASF regelmäßig berichten – unter anderem auf ihrer Web­seite. Auch können sich Interessierte über den BASF News-Service regelmäßig zum aktuellen Stand der Maßnahmen informieren lassen.