In Santa Marta, Kolumbien, produzieren und vertreiben sechs Frauen ihre eigenen umweltfreundlichen Reinigungsprodukte – und beschreiten damit ihren Weg in ein besseres Leben.
María Alejandra Torres wurde in der kolumbianischen Stadt El Banco geboren. Sie war noch klein, als ihre Familie vor Gewalt fliehen musste: Nachdem bewaffnete Gruppen ihren Cousin getötet hatten, zog die Familie in der Hoffnung auf ein sicheres Leben nach Venezuela. Dort wuchs Torres auf einer Farm auf, heiratete jung und brachte im Teenageralter eine Tochter zur Welt.
Ihre Ehe zerbrach und sie schlug sich als Straßenmalerin in Caracas durch. Sie lernte einen kolumbianischen Auswanderer kennen und heiratete ihn. Das Paar bekam zwei Söhne. Vor fünf Jahren brauchte Torres’ jüngstes Kind eine medizinische Behandlung, die in Venezuela nicht möglich war.
Daraufhin beschloss die Familie nach Kolumbien zurückzukehren. Sie zogen in das Haus der Familie ihres Mannes in Vereda El Mosquito außerhalb der Küstenstadt Santa Marta. Als es ihrem Sohn allmählich besser ging, fasste Torres den Entschluss, ihr eigenes Leben zu ändern. Obwohl ihre Kinder sie damit aufzogen, machte sie erst ihren Schulabschluss nach und anschließend einen technischen Bachelor-Abschluss. Und sie suchte nach einer besseren Arbeit – kein leichtes Unterfangen. Vereda el Mosquito ist kein wohlhabender Ort. Wie Torres sind viele der Bewohner vor Gewalt oder Armut aus anderen Gegenden geflohen. Sie fand eine Stelle als Reinigungskraft in einer Schule und stieg kurzzeitig in einen Eierbetrieb ein.
Im Mai 2022 kam die ersehnte Wende: Torres schloss sich mit anderen Frauen mit ähnlichem Hintergrund in der Empowered Women Association (EWA) zusammen, einem von BASF unterstützten Sozialunternehmen. Gemeinsam entwickelten sie eine Reihe umweltfreundlicher Reinigungsprodukte, die insbesondere an Hotels und Gaststätten an der kolumbianischen Karibikküste vertrieben werden sollen.
Als sich die EWA zu einer formalen Organisation entwickelte, wählten ihre Mitstreiterinnen Torres zur Präsidentin. „Ich will nicht einfach nur einen Job“, sagt sie. „Ich lerne gerne. Ich gehe gerne raus und spreche mit Menschen. Ich möchte weiterkommen.“ Im August 2023 eröffneten die Frauen ein Geschäft in Vereda El Mosquito, das als Hauptsitz, Lager und Verkaufsraum für das aufstrebende Unternehmen dient. Zu Beginn umfasste die Produktpalette von EWA einen Mehrzweckreiniger, Geschirrspülmittel, Waschmittel und einen Fettlöser. Lieferverträge mit einzelnen Hotels und Gastgewerben sind in Verhandlung.
Von den Anfängen des Projekts bis zu seinem heutigen Stand war es ein langer Weg. Nicht alles lief reibungslos. Einige Frauen haben die Gruppe verlassen und eine andere Richtung eingeschlagen. Die, die geblieben sind, wollen sich langfristig engagieren. „Ich bin überzeugt: Was leichtfällt, vergeht schnell“, sagt Torres. „Es war harte Arbeit, aber wir haben so viel gelernt, und ich bin 100-prozentig sicher, dass sich unser Leben zum Besseren verändert hat.“
BASF Kolumbien ist stolz darauf, die Empowered Women Association zu unterstützen: In der Anfangsphase des Projekts mit Schulungen sowie mit der Formulierung und dem Branding der neuen Reinigungsprodukte. Auch als die Frauen von der Planung zur Produktion übergingen, stand BASF zur Seite und stellte einen wichtigen Inhaltsstoff – ihre umweltfreundliche Soluprat-Flüssigseife – zur Verfügung. Außerdem vermittelte BASF den Kontakt zu einem Vertragshersteller, der die ersten kommerziellen Chargen produzierte.