Menschen tragen und sortieren Müllsäcke auf einer Müllkippe
Medien

Aus Plastikmüll werden wertvolle Produkte

11. Februar 2023

Die Straßen von Plastikmüll zu befreien und diesen wieder in die chemische Wertschöpfungskette einzubringen, ist das Hauptziel des „Waste-2-Chemicals“-Projekts von BASF Nigeria. Das von Sozialunternehmern und örtlichen Müllsammlern auf den Straßen aufgelesene Plastik wird sortiert und soll perspektivisch zu Pyrolyseöl und Gas weiterverarbeitet werden, das die Energie für das Verfahren bereitstellt. Dieses Modellprojekt wird für die lokale Gemeinschaft sowohl einen wirtschaftlichen als auch einen gesellschaftlichen Nutzen haben und einen kreislauffähigen Rohstoff für die chemische Industrie liefern.

Plastikmüll stellt Nigeria vor Herausforderungen

Plastikmüll auf den Straßen und damit auch in den Ozeanen ist auf der ganzen Welt ein großes Problem – auch in dem westafrikanischen Land und seiner größten Metropole Lagos. Mit ihren mehr als 22 Millionen Einwohnern ist sie die zweitgrößte Stadt Afrikas. Ihr Abfall verstopft die Rinnsteine und verursacht Abflussprobleme. Dafür verantwortlich sind etwa fehlende Infrastruktur, finanzielle Mittel und Verwaltung der Müllentsorgung.

Plastikabfall und -verschmutzung waren in Lagos ein riesiges Problem. Mit dem Recycling bekommen wir es jetzt langsam in den Griff. Es gibt aber noch viel zu tun.“

Ibrahim Odumboni

Geschäftsführer und Chief Executive Officer der Abfallverwaltungsbehörde in Lagos

„Ich bin froh, dass ich im Recycling arbeite und zu denen gehöre, die für die Sauberkeit unserer Umwelt verantwortlich sind. Ich bin stolz darauf, dass ich mit dieser Arbeit ein ordentliches Einkommen habe, mit dem ich gut für meine Familie sorgen kann“,

sagt Muslimat Ali, Abfallsortiererin bei Wecyclers.

„Ich bin froh, dass ich im Recycling arbeite und zu denen gehöre, die für die Sauberkeit unserer Umwelt verantwortlich sind. Ich bin stolz darauf, dass ich mit dieser Arbeit ein ordentliches Einkommen habe, mit dem ich gut für meine Familie sorgen kann“,

sagt Muslimat Ali, Abfallsortiererin bei Wecyclers.

Es gibt verschiedene Arten das Problem zu lösen – von einem grundsätzlichen Verbot von Kunststoffen über die Sensibilisierung der Anbieter von Kunststoffverpackungen bis hin zur Aufklärung der Bevölkerung über die richtige Entsorgung ihrer Plastikabfälle.
Initiativen wie „Waste-2-Chemicals“ und Recyclingpartner wie Wecyclers bewirken eine Veränderung in den Köpfen und auf den Straßen.

„Wissenschaftlichen Schätzungen zu Folge erzeugt jede Person täglich etwa 0,69 Kilogramm Abfall.
Wir haben es am Tag mit über 14.000 Tonnen Abfall zu tun, 17 Prozent davon aus Kunststoff“,

so Ibrahim Odumboni.

Zitat von Ibrahim Odumboni: „Wissenschaftlichen Schätzungen zu Folge erzeugt jede Person täglich etwa 0,69 Kilogramm Abfall. Wir haben es am Tag mit über 14.000 Tonnen Abfall zu tun, 17 Prozent davon aus Kunststoff“

„Wissenschaftlichen Schätzungen zu Folge erzeugt jede Person täglich etwa 0,69 Kilogramm Abfall.
Wir haben es am Tag mit über 14.000 Tonnen Abfall zu tun, 17 Prozent davon aus Kunststoff“,

so Ibrahim Odumboni.

„Wissenschaftlichen Schätzungen zu Folge erzeugt jede Person täglich etwa 0,69 Kilogramm Abfall.
Wir haben es am Tag mit über 14.000 Tonnen Abfall zu tun, 17 Prozent davon aus Kunststoff“,

so Ibrahim Odumboni.

Mehr und mehr Unternehmen in Lagos meistern das Problem. Die Recyclingindustrie wird langsam als Chance für Arbeitsplätze und wirtschaftliche Sicherheit begriffen.

Jeder versteht jetzt, was Recycling bedeutet. Aufklärung und Sensibilisierung sind gelungen. Der nächste Schritt muss daher nun sein, die Leute dazu zu bringen, ihre Einstellung zu ändern.“

Ibrahim Odumboni

Geschäftsführer und Chief Executive Officer der Abfallverwaltungsbehörde von Lagos

„Jeder, der zur Sauberkeit der Umwelt beiträgt, hat Einfluss auf das Wohlergehen der Menschen in ihrem Umfeld. Darauf bin ich besonders stolz“,

erklärt Muslimat Ali.

„Jeder, der zur Sauberkeit der Umwelt beiträgt, hat Einfluss auf das Wohlergehen der Menschen in ihrem Umfeld. Darauf bin ich besonders stolz“,

erklärt Muslimat Ali.

Das „Waste-2-Chemicals“-Projekt von BASF setzt auch auf Sozialunternehmer, die Abfallsammelnde beschäftigen. Das Sammeln von Plastikmüll schafft Arbeitsplätze und fördert die lokale Wirtschaft.

„Menschen verdienen mit Recycling ihren Lebensunterhalt, können ihre Kinder in die Schule schicken und Land kaufen, um ein Heim für ihre Familie zu bauen“,

so Ibrahim Odumboni.

„Menschen verdienen mit Recycling ihren Lebensunterhalt, können ihre Kinder in die Schule schicken und Land kaufen, um ein Heim für ihre Familie zu bauen“,

so Ibrahim Odumboni.

Wie aus Plastikmüll wertvolle Rohstoffe werden 

Die Megastadt Lagos mit über 22 Millionen Einwohnern bietet das richtige Umfeld, um alle relevanten Faktoren zu validieren und eine dezentrale Waste-2-Chemicals-Initiative aufzubauen. BASF investiert in innovative Pyrolyse-Technologie zur Umwandlung von Kunststoffabfällen in Öl und hat zusammen mit einem deutschen Start-up eine erste Pyrolyseeinheit für Plastikmüll vor Ort installiert. Anhand dieser Einheit sollen die erforderlichen Faktoren für Entwicklung und Einsatz im größeren Maßstab geprüft werden. Mit einem thermochemischen Verfahren soll geschredderter Kunststoff in den Sekundärrohstoff Pyrolyseöl umgewandelt werden.

„Im Wesentlichen konzentriert sich das Projekt auf Kunststoffströme, für die es derzeit keine Recycling-möglichkeiten gibt. In Lagos fallen über 800.000 Tonnen Plastikmüll im Jahr an. Dieser besteht aus PET, Polypropylen sowie Polyethylen“,

erklärt Dr. Akintayo Adisa, Manager, Senior Projects Sustainability bei BASF.

„Im Wesentlichen konzentriert sich das Projekt auf Kunststoffströme, für die es derzeit keine Recycling-möglichkeiten gibt. In Lagos fallen über 800.000 Tonnen Plastikmüll im Jahr an. Dieser besteht aus PET, Polypropylen sowie Polyethylen“,

erklärt Dr. Akintayo Adisa, Manager, Senior Projects Sustainability bei BASF.

Das Projekt „Waste-2-Chemicals“ nutzt Plastikmüll als wertvolle Quelle für Recycling genau dort, wo er anfällt. Nachdem der Kunststoffabfall in Pyrolyseöl umgewandelt wird, ist es geplant dieses an einem zentralen Ort zu stabilisieren und für den Versand per Schiff vorzubereiten.
Im nächsten Schritt soll das Öl als Ausgangsstoff für Anwendungen in der chemischen Industrie dienen. Es kann zur Herstellung neuer Produkte verwendet werden, die die gleichen Eigenschaften aufweisen wie herkömmliche Produkte. Dieser Ansatz zeigt, dass Kunststoffabfälle nicht nur als Brennstoff taugen, sondern einen weitaus höheren Wert schaffen können. Sofern Anwendungsfälle für Pyrolyseöl aufgezeigt werden, könnte das Konzept auf dem afrikanischen Kontinent ausgeweitet werden.

„Das Öl kann etwa an Raffinerien gehen, wo es zur Herstellung von Kraftstoffen aufgespaltet werden könnte.
Da wir aber den höchstmöglichen Wert für die von uns produzierten Öle erreichen wollen, ist es unser Ziel sie wieder der chemischen Industrie zuzuführen“,

erklärt Dr. Akintayo Adisa.

„Das Öl kann etwa an Raffinerien gehen, wo es zur Herstellung von Kraftstoffen aufgespaltet werden könnte. Da wir aber den höchstmöglichen Wert für die von uns produzierten Öle erreichen wollen, ist es unser Ziel sie wieder der chemischen Industrie zuzuführen“,

erklärt Dr. Akintayo Adisa.

In diesen Pyrolyseeinheiten steckt großes Potenzial. Sie sind sogar in der Lage, sich selbst mit Energie zu versorgen: Ein kleiner Teil des Abfalls, so der Plan, soll bei der Pyrolyse in Gas umgewandelt werden, um die Energie für das Verfahren zu erzeugen. Da die Einheiten so kompakt sind, könnten sie in Lagos, im ganzen Land und über dessen Grenzen hinaus zum Einsatz kommen.

Aufgrund des dezentralen Ansatzes bietet sich eine Chance für Investoren, die in diese Einheiten investieren möchten.“

Dr. Akintayo Adisa

Manager, Senior Projects Sustainability bei BASF

Mit mehr Einheiten im ganzen Land könnte mehr Plastikmüll von den Straßen aufgesammelt und in wertvolles Öl umgewandelt werden.
Das „Waste-2-Chemicals“-Projekt wird zu einer echten Chance für die chemische Industrie und örtliche Gemeinden. Es wird soziales Unternehmertum mit einer kompakten Recyclinganlage, die Pyrolyseöl für neue Produkte erzeugt, verbinden.