Nachhaltigkeit
Gemeinsames Projekt für nachhaltigen Kobalt-Abbau
Das Projekt „Cobalt for Development“ zielt darauf ab, die Arbeitsbedingungen im Kleinstbergbau sowie die Lebensbedingungen für die umliegenden Gemeinden im Kongo nachhaltig zu verbessern.
In Zusammenarbeit mit den lokalen Bergbaukooperativen, den Regierungsbehörden und zivilgesellschaftlichen Organisationen soll das Projekt „Cobalt for Development“ die Einhaltung von Gesetzen, die Verbesserung der Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen, das Umweltmanagement sowie das wirtschaftliche und soziale Wohlergehen stärken. Im Januar 2019 beauftragten die Firmen BASF, BMW, Samsung Electronics und Samsung SDI die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH mit der Umsetzung dieser vollständig privat finanzierten branchenübergreifenden Initiative. Im Jahr 2020 trat Volkswagen dem Projekt bei. Keiner der Auftraggeber betreibt Projektminen.
Schwerpunkt dieses rein privat finanzierten Pilotprojekts ist es, erste Ansätze zu erproben, die die Arbeits- und Lebensbedingungen der Minenarbeiter sowie umliegender Gemeinden verbessern. Ist das Projekt erfolgreich, können diese Ansätze langfristig auf weitere nicht-industrielle Minen übertragen werden.
Das Pilotprojekt konzentriert sich auf die Analyse von Arbeits- und Umweltrisiken, um verantwortungsvolle Bergbaupraktiken zu entwickeln und umzusetzen. Lokale Partner wie die Kooperativen des Kleinstbergbaus werden von Anfang an bei der Entwicklung und Umsetzung dieser Maßnahmen mitwirken, um die lokale Eigenverantwortung und Nachhaltigkeit des Ansatzes zu stärken. In den benachbarten Gemeinden wird der Schwerpunkt darauf liegen, den Zugang zu Bildung, Finanzkompetenz und alternativen Einkommen zu verbessern.
Die Fortschritte von „Cobalt for Development“ werden regelmäßig bewertet, um den Projektansatz kontinuierlich zu verbessern. Diese Erkenntnisse daraus könnten dann als weitere Grundlage genutzt werden, sollten die Projektmaßnahmen auf andere Minenstandorte ausgeweitet werden.
Kobalt ist ein Schlüsselelement für die Produktion von Batterien für die Auto- und Elektronikindustrie. Die weltweit größten bekannten Reserven dieses Rohstoffes befinden sich in der Demokratischen Republik Kongo. Zu 80 bis 85 % erfolgt die Kobalt-Förderung im Kongo industriell, 15 bis 20 % des Abbaus erfolgen mit nicht-industriellen Methoden. Die größte Herausforderung ist es, die Einhaltung von Menschenrechten, Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsstandards beim nicht-industriellen Abbau von Kobalt sicherzustellen.
Zum ersten Mal haben sich Partner aus unterschiedlichen Industrien, wie der Automobil-, Chemie- und Elektronikbranche, zusammengefunden, um mit einem konkreten Projekt den Problemen bei der Kobalt-Förderung in der Demokratischen Republik Kongo zu begegnen. Das Pilotprojekt basiert auf einer Machbarkeitsstudie der GIZ und der BMW Group. In die Projektplanung sind unter anderem Erkenntnisse aus Besuchen vor Ort, Interviews mit Stakeholdern sowie Umfragen unter Minenarbeitern und Anwohnern eingeflossen. Das Projekt soll langfristig auch dazu beitragen, die Ziele weltweiter Initiativen zur Förderung von nachhaltigen Lieferketten zu unterstützen, beispielsweise der Global Battery Alliance (GBA).