Nachhaltigkeit

Kontinuierliche Verbesserungsprozesse für bestehende Anlagen

Automatisierung senkt Lachgasemissionen

Der Salpetersäure Verbund gehört in Ludwigshafen zu den Kernanlagen des Standorts. Hier wird Salpetersäure in verschiedensten Konzentrationen hergestellt. Neben dem Versorgen von Rohstoffen übernimmt der Salpetersäure Verbund auch andere Aufgaben. So nutzt sie Abgase anderer Betriebe und steuert einen erheblichen Anteil der Dampfproduktion bei.Chemikant Daniel Korn (l) und Industrieschlosser Niklas Hoffmann (r) machen einen Kontrollgang an den Filterkammern der Ansaugluft für Luftverdichter.

Ein Beispiel für Klimaschutz durch höhere Effizienz in der Produktion in unserem Stammwerk in Ludwigshafen ist ein Automatisierungsprojekt in der Salpetersäurefabrik. Es soll Einsparung von jährlich 145.000 Tonnen CO2-Äquivalenten bringen.

In der Adipinsäureproduktion fällt Lachgas (N2O) als Nebenprodukt an und wird zu 99 Prozent zersetzt oder verwertet. Künftig sollen sogar 99,9 Prozent der Emissionen vermieden werden. Sie werden entweder zu Stickstoff und Sauerstoff umgesetzt oder aber isoliert und in der CDon-Fabrik zur Oxidation benutzt. Möglich macht dies ein Automatisierungsprojekt in der Salpetersäurefabrik, das kurz vor dem Abschluss steht. Ziel ist es, jährlich 550 Tonnen N2O weniger zu emittieren. Lachgas hat ein erhebliches Treibhauspotenzial. Es ist 265 Mal so klimaschädlich wie CO2. Schon kleine Einsparungen bringen deshalb einen großen Effekt. Die eingesparten Lachgasmengen entsprechen ca. 145.000 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr.

Möglich wird die deutliche Verbesserung der Lachgaszersetzung durch eine modellgestützte Regelung der vorhandenen Zersetzungsanlage im Salpetersäurecluster. Um die Wirkung der Zersetzer zu optimieren, wird im Prozessleitsystem ein Programm mit definierten Parametern für Temperatur, Druck oder Lachgaskonzentration hinterlegt. Das Programm gibt vor, bei welchen Anlagenzuständen wie gefahren werden muss. Es erkennt blitzschnell jede Veränderung, etwa eine erhöhte Menge des Abgasstroms der Adipinsäureproduktion und passt den Betrieb optimal an. Das Besondere: Das Programm nutzt Modelle auf Basis von Computersimulationen. In der Anlage selbst musste nahezu nichts verändert werden.