Nachhaltigkeit
Möbelklarlacke: Verdünnen mit Wasser und Härten mit UV-Licht am ökoeffizientesten
Strahlungshärtende und wasserverdünnbare Lacksysteme sind die Produkte der Zukunft für die Möbellackierung. Sie sind nicht nur frei von organischen Lösemitteln, sondern haben auch in Punkto Qualität, Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit die Nase vorn - dies ist das Ergebnis einer Ökoeffizienzanalyse. Damit haben sie das Potenzial, die bisher dominierenden Nitrocellulose- (NC) und Polyurethanlacke nach und nach zu ersetzen.
UV-Licht statt organische Lösemittel
Die Nitrocellulose- (NC) und Polyurethanlacke haben derzeit insgesamt rund 50 Prozent Marktanteil in der Möbelindustrie und im Handwerk. Wegen ihres hohen Gehalts an organischen Lösemitteln wollen die Kunden diese Produkte jedoch durch umweltfreundlichere Lacksysteme ersetzen.
Die Strahlungshärtung von Lacken ist ein besonders fortschrittliches Verfahren. Dabei werden zum Beispiel Möbellacke nach dem Auftragen mit ultraviolettem (UV-) Licht oder Elektronenstrahlen gehärtet.
Hochwertig, wirtschaftlich, umweltfreundlich
Die Ökoeffizienzanalyse zeigt die Vorteile der UV-Wasserlacks bei allen wichtigen Faktoren. Für dieses innovative Lacksystem sprechen insbesondere:
- der geringe Energieverbrauch bei der Applikation, das heißt beim Auftragen auf die Oberfläche
- der niedrige Stoffverbrauch, der vor allem auf den geringen Rohstoffbedarf bei der Herstellung der Lack-Vorprodukte zurückgeht
Aufgrund der vorgenannten Rahmenbedingungen lassen sich die Lacktechnologien in einem Ökoeffizienz-Portfolio darstellen.
Ein weiteres Ergebnis der Ökoeffizienz-Analyse ist, daß die Auftragsmengen und die Lackpreise einen großen Einfluß auf die Position der Lacktechnologie im Portfolio haben, während der Transport über große Entfernungen oder das Gebinde-Recycling eher unbedeutend sind. Aufgrund dieses Ergebnisses werden wir die Entwicklung auf dem Gebiet der UV-Wasserlacke vorantreiben.
Ökoeffizienz-Portfolio liegt der UV-Wasserlack derzeit mehr auf der linken Seite, d.h. dass die Kosten noch relativ hoch sind. Dabei ist aber schon heute ein Optimierungspotential erkennbar, so daß in der Gesamtsumme ein UV-Wasserlack als Ersatztechnologie insbesondere für Polyurethanlacke in qualitativer, ökonomischer und ökologischer Hinsicht wettbewerbsfähig ist.
Analyse am Bedarf orientiert
Mit Hilfe einer Ökoeffizienz-Analyse haben wir unsere UV-Wasserlacke im Vergleich mit den heute noch verbreiteten Lacken unter verschiedenen Rahmenbedingungen bewertet. Ziel war es, eine Aussage über Qualität, Wirtschaftlichkeit und Umweltverhalten zu erhalten.
Als bedarfsbezogener Nutzen wurde eine ein Quadratmeter große, lackierte, profilierte Möbelfront unter definierten wirtschaftlichen und technischen Rahmenbedingungen zugrunde gelegt.
Wichtige Parameter sind die verspritzte Lackmenge, die Trockenschichtstärke und die Lackpreise. Ausgehend von diesen Rahmenbedingungen wurde die gesamte Prozeßkette von der Lackrohstoffherstellung aus den Grundchemikalien bis hin zur Entsorgung des Altmöbels erfaßt.
Als weitere umweltrelevante Punkte wurden untersucht:
- der durch Lösemittel verursachte Treibhauseffekt
- das Versauerungspotential der Lacke
- die bodennahe Ozonbildung durch Lösemittelemissionen
Die BASF - führend bei innovativen Lacken
Die BASF hat durch ihre Forschung und Entwicklung entscheidend zu den Fortschritten auf diesem Gebiet beigetragen und vermarktet schon seit längerem Rohstoffe für die Strahlungshärtung. Die BASF Coatings AG, ein Tochterunternehmen der BASF und führender Hersteller von Autoreparatur- und Autolacken und Industrielacken, vertreibt Lacksysteme für die verschiedensten Anwendungen, zum Beispiel die Glasurit® Marken. UV-Wasserlacke, unter anderem für die Möbelindustrie, haben wir seit etwa vier Jahren in unserem Sortiment.