Lemförde

Stationen unserer Geschichte

Intranet (1080 x 720 px) - BASF Lemförde I Historie I Gründer

Die Idee – Mitte der 1950er bis Anfang der 1960er Jahre

Alles begann Mitte der 1950er Jahre mit Dr. Jürgen Ulderup. Zu der Zeit noch als Geschäftsführer bei einem Automobilzulieferer in Lemförde tätig, war er auf der Suche nach einer Schutzkappe aus Kunststoff für ein spezielles Kugelgelenk. Im Rahmen seiner Suche lernte er den Chemiker Dr. Gottfried Reuter kennen, der über Patente für die Herstellung von Produkten aus Polyurethan verfügte. Gemeinsam stellten die beiden die Weichen für die heutige BASF Polyurethanes. Ulderup machte Reuter zum Leiter der Abteilung Kautschuk und Kunststoffe. Reuter forschte in dieser Rolle für den Automobilzulieferer eifrig an neuen Anwendungsmöglichkeiten für Polyurethan und konnte schon bald Erfolge vermelden. Anfang der 1960er Jahre wurde beispielsweise ein von ihm entwickeltes Armaturenbrett im Modell 1500 von VW verbaut. 

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Gründung der Elastogran GmbH mit Sitz in Lemförde

Damit war aber lediglich der Anfang gemacht, denn der Werkstoff Polyurethan bot vielfältige Einsatzmöglichkeiten und damit große Wachstumschancen. Das erkannten Ulderup und Reuter schnell und gründeten 1962 gemeinsam mit Continental die Elastogran GmbH zur Herstellung elastischer und plastischer Polymere. Nach dem schnellen Ende der Kooperation mit Continental führte das Duo Ulderup-Reuter das Unternehmen mit Firmensitz in Lemförde ab 1963 zunächst gemeinsam. Doch auch diese Zusammenarbeit war nicht von Dauer und mit dem Ausscheiden von Ulderup im Jahr 1964 war Reuter allein zuständig. Er trieb die Expansion fortan energisch voran und gründete mehrere Dutzend Tochterfirmen im In- und Ausland. Die Firmen entwickelten nicht nur Verfahren zur Herstellung und Anwendung von Polyurethan für verschiedene Einsatzzwecke, sondern ebenfalls entsprechende Verarbeitungsanlagen. Ab 1968 entstand dann in Lemförde auf 36 Hektar ein neues Werk, in dem Fertigung, Forschung und Entwicklung, Anwendungstechnik und Verwaltung untergebracht waren. Elastogran beschäftigte keine zehn Jahre nach der Gründung schon rund 1.200 Mitarbeitende in Europa.

Intranet (1080 x 720 px) - BASF Lemförde I Produkte I PU-System für Sitzlissen 1960er

Übernahme von 50 Prozent der Anteile durch die BASF im Jahre 1969

Längst war die BASF auf Elastogran und ihre Erfolge aufmerksam geworden. 1969 erwarb der Konzern zunächst 50 Prozent der Firmenanteile, verbunden mit einem Vorkaufsrecht auf die restlichen Anteile. Da das Polyurethan-Know-how der Elastogran eine erfolgversprechende Ergänzung im Portfolio der BASF darstellte, machte der Konzern im Jahr 1971 von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch und übernahm das Unternehmen zu 100 Prozent, der Name Elastogran blieb noch für viele Jahre erhalten. 

Fast jährlich kamen in der Folgezeit neue, bahnbrechende Entwicklungen in den Bereichen Weichschaum, Halbhartschaum, Hartschaum, Weichintegralschaum und Hartintegralschaum made in Lemförde auf den Markt. Die Produkte fanden gleichermaßen in der Automobilindustrie, auf Sportplätzen, in Kühlhäusern, in der Baubrache und in vielen weiteren Industrien Verwendung. 

Intranet (1080 x 720 px) - BASF Lemförde I Produkte I Erweiterung 1970er

Jahrzehnt des Wachstums und der Neustrukturierung – die 80er Jahre

In den 80er Jahren verdreifachte Elastogran seine Betriebsfläche und stellte mehr als 500 zusätzliche Mitarbeitende in Lemförde ein. Gleichzeitig rückte das Unternehmen den Naturschutz weiter in den Vordergrund. 6,5 Millionen (damals noch D-Mark) wurden investiert, um am Polyurethan-Heimatstandort bauliche Maßnahmen zum Schutz der Umwelt durchzuführen. Das Unternehmen übernahm zudem Verantwortung für die schöne Heimatregion. Es wurden ebenfalls Mittel zur Aufforstung von Wäldern im Landkreis Diepholz sowie zur Gründung einer Naturschutz-Stiftung bereitgestellt. Weiterhin trieb Elastogran die Erforschung und Entwicklung von umweltfreundlicheren Treibmitteln als FCKW voran. 

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Stärkung von Forschung und Entwicklung – die 90er Jahre

Die Forschungsanstrengungen trugen kurze Zeit später schon wertvolle Früchte: 1994 standen alle PU-Systeme ohne ozonschädigendes Potential zur Verfügung. 1999 wurden weitere 408 Millionen Euro in den Standort Lemförde investiert. Das Portfolio wurde stetig optimiert. Eine Veränderung des Marktumfeldes in den 90er Jahren stellt das Unternehmen zwar vor große Herausforderungen, aber dank einer mutigen strategischen Neuausrichtung konnte man sich im Gegensatz zu manchen Wettbewerbern weiter positiv entwickeln. Ein weiterer Meilenstein für die Entwicklung und Bedeutung des Standorts in der BASF-Welt folgte Ende der 90er: Die BASF konzentrierte 1999 ihre internationalen Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen nicht am BASF-Stammsitz in Ludwigshafen, sondern in Lemförde.

Intranet (1080 x 720 px) - BASF Lemförde I Produkte I TPU

Innovationen und Bündelung in Lemförde – die 2000er Jahre

Dank der Entscheidung, Lemförde zum internationalen Polyurethan-Forschungszentrum auszubauen, setzte die Elastogran auch weiterhin Maßstäbe bei der Weiterentwicklung des Werkstoffs Polyurethan. 30 Jahre TPU am Standort Lemförde: 1972 wurde Elastollan® (thermoplastisches Polyurethan) als Warenzeichen eingetragen und zählte seitdem zu den erfolgreichsten und innovativsten Polyurethan-Elastomeren. 
Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise Ende der 2000er Jahre macht auch vor der Elastogran nicht halt. Die Belegschaft konnte gehalten werden und demonstrierte ein enormes Maß an Solidarität in dieser Phase, um mit dem Aufschwung 2010 gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen. 

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BASF Polyurethanes GmbH

Seit 2010 firmiert das Unternehmen als BASF Polyurethanes GmbH. Standort ist nach wie vor Lemförde, mit PU-Forschung sowie den drei Produktionsbereichen für Polyurethan-Systeme, Thermoplastische Polyurethane (TPU) und Cellasto-Zusatzfedern, die in Lemförde erfunden wurden  und heute in nahezu allen Automobilien weltweit verbaut werden. Im Jahre 2011 feiert zunächst Cellasto® seinen 50. Geburtstag. Die ersten Anschlagpuffer in Serie wurden damals für den Auto Union 1000 gefertigt.
Im Sinne der Kunden und Mitarbeitenden wird weiter in den Standort Lemförde investiert: neue Produktionsanlagen und Logistikgebäude sind entstanden, die Forschung erweitert, 2012 – passend zum 50-jährigen Standortjubiläum – ein neues Hartschaumtechnikum, fünf Jahre später eine weitere TPU-Produktionsanlage gebaut

Im Rahmen einer Neustrukturierung wurde 2013 der BASF-Unternehmensbereichs Performance Materials etabliert. Hier wird ab sofort das gesamte werkstoffliche Know-how für innovative und maßgeschneiderte Kunststoffe gebündelt. 

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Spezialist für Polyurethan bis heute
Stetig machen sich neue innovative Produkte und Polyurethan-Lösungen von Lemförde aus auf den Weg, die Welt zu erobern. Produkte mit Polyurethan aus Lemförde sind aus dem Leben der Menschen fast überall auf der Welt nicht mehr wegzudenken. Man findet sie in Kopfstützen und Lenkrädern von Autos ebenso wie in Matratzen, Sportschuhen, Dämmmaterialien für nachhaltiges Bauen und vielen Anwendungen des täglichen Lebens. 
2022 wird am Standort ein modernes Ausbildungszentrum eröffnet, um auch weiterhin qualifierten Nachwuchskräften eine perfekte Grundlage und Basis für die Zukunft zu bieten. 

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