Geschichte

1886 - 1924

Pioniere des China-Geschäfts

Über die Erlebnisse eines deutschen Chemikers im China des beginnenden 20. Jahrhunderts berichten die Aufzeichnungen von Fritz Müller, der am 14. Juli 1904 in die BASF eintrat.

Indigo-Labor der BASF in Ludwigshafen. Hier wurde 1897 das Wettrennen um die synthetische Herstellung des „Königs der Farbstoffe“ gewonnen. Synthetisches Indigo aus Ludwigshafen erwies sich als einer der Hauptumsatzträger in China. (Foto: Quelle: BASF Corporate History)

Für den Vertrieb synthetischen Indigos wurde ihm ein Tätigkeitsbereich von gewaltigem Ausmaß zugewiesen. Das Gebiet umfasste neben China noch die heutigen Länder Malaysia, Singapur, Indonesien, die Philippinen und Vietnam.

Indigo-Färber

Vorrangige Aufgabe der Ludwigshafener Färbetechniker in China war es, „für die Erledigung von Reklamationen zu sorgen und die Einführung etwa vorhandener neuer Produkte zu betreiben“.

Neben synthetischem Indigo führte BASF auch die neuen lichtechten und waschfesten Indanthren®-Farben in China ein, die sich im Westen immer stärker durchsetzten.

Adamczewski hob voller Stolz hervor: „Die erste Einführung der Indanthrenfarben in China machten die Techniker der BASF. Wir waren allen deutschen Fabriken voraus und mussten sogar nachher die von uns angefertigten chinesischen Übersetzungen an Bayer und Hoechst ausliefern.“

Leitende Mitarbeiter der Firma Jebsen & Co. in Hongkong im Jahre 1913

Bald erblühte im Großraum Shanghai das Geschäft. Müller schrieb: „Es kamen damals Zeiten, in denen unsere dortige Vertretung an jedem Monatsersten über eine Million Mark nach Mannheim telegraphisch überweisen konnte.“

Erhalten sind auch die Erinnerungen eines weiteren Chemikers, der bereits in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg für die BASF in China tätig war. Am 9. Oktober 1911 trat der 26-jährige Boleslaw Adamczewski in die Coloristische Abteilung der BASF ein.