Geschichte
2005
Die roten Tage von Nanjing
In Nanjing erreichten die Bauarbeiten am Verbundstandort Ende 2004 ihren vorläufigen Abschluss: Vor Jahresende waren alle chemischen Großanlagen mechanisch fertiggestellt.
Was den Mitarbeitern, Kunden, Geschäftsfreunden und Hunderten von Gästen aus dem politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben dann Ende September 2005 geboten wurde, hatte es in der bis dahin 140-jährigen Geschichte der BASF noch nicht gegeben: Zwei Tage lang wurde die Eröffnung des chinesischen Verbundstandorts mit einem dichtgedrängten Programm gefeiert.
In China ist die glückverheißende Farbe Rot allgegenwärtig. Mittwoch, der 28. September 2005, war in Nanjing eindeutig ein roter Tag: Rot war der Teppichboden, der die zahlreichen Gäste der Eröffnungsfeierlichkeiten ins rote Festzelt führte, in dem sie auf rot bespannten Stühlen an Tischen mit roten Überwürfen saßen und auf die Bühne blickten, hinter der eine rote Wand mit goldbronzenen Beschlägen in die Höhe ragte. Rot waren die Heißluftballons, an denen rote Transparente mit der Aufschrift „Opening Ceremony of BASF-YPC Company“ hingen.
Im selben Jahr leitete die BASF auch den Erwerb des nordamerikanischen Spezialchemikalienherstellers Engelhard ein, der in China über profitable Anlagen zur Herstellung von Automobilkatalysatoren verfügte. Die Akquisition reihte sich ein in mehrere Übernahmen, mit denen die BASF 2005 begonnen hatte. Für mehrere Milliarden Euro waren unter anderem das Elektrochemikalien-Geschäft von Merck, der nordamerikanische Harzhersteller Johnson Polymer oder die Bauchemiesparte von Degussa erworben worden.
Jede dieser Übernahmen steigerte auch das Geschäftsvolumen in China – auch wenn dies nicht das primäre Ziel der Zukäufe war. Auswirkungen auf das Geschäft in China würden sich auch bei den großen Akquisitionen der Folgejahre ergeben.