Geschichte

2004

Präsenz und Verpflichtung

Mit zunehmendem Engagement auf den asiatischen Märkten waren es nicht nur die großen Wettbewerber und bisherigen Partner, über deren Strategie und Geschäftsmodelle die BASF mehr wissen wollte.  

Jürgen Hambrecht und die bekannte Fotografin, Buchautorin und Hochschullehrerin Wang Xiao Hui eröffnen die Fotoausstellung „Faszinierende Zukunft in Harmonie“, die erst in Nanjing und später auch in Mannheim gezeigt wird. (Foto: BASF)

Eine Studie kam zu dem Ergebnis, dass auch diese aufstrebenden Wettbewerber sehr ernst genommen werden mussten, weil sie sich durch eine hohe Kundenorientierung und Flexibilität auszeichneten.  

Entscheidenden Anteil an der Ausarbeitung dieser neuen Asienstrategie hatte Andreas Kreimeyer. Der neue Asien-Vorstand gab ein anspruchsvolles Ziel vor, das bis 2015 erreicht werden sollte: die Verdoppelung des Umsatzes in der gesamten Region.  

Straßenszene in Nanjing

Bereits im Juni 2001 hatte die BASF als eines der weltweit ersten Unternehmen einen Nachhaltigkeitsrat gegründet, um entsprechendes Denken und Handeln verstärkt in den globalen Zielen und Strategien zu verankern. Um dem Engagement für eine nachhaltige Entwicklung Nachdruck zu verleihen, hatte die BASF im Januar 2004 den China Business Council for Sustainable Development (CBCSD) mitgegründet.

Die ehrgeizigen Ziele für China waren auch integraler Bestandteil der BASF-Gesamtstrategie, deren Überarbeitung der neue BASF-Vorstandsvorsitzende Jürgen Hambrecht mit Nachdruck vorangetrieben hatte.

Hambrecht wies darauf hin, dass die chemische Industrie nicht nur bei den Wachstumsraten, sondern auch bei der geographischen Lage ihrer Märkte vor einem Paradigmenwechsel stehe. Lebten 2001 noch 90 Prozent der 1,1 Milliarden Chemieverbraucher in den entwickelten Volkswirtschaften Europas, Japans und Nordamerikas, so werde sich 2015 ein völlig anderes Bild bieten. Die Zahl der potenziellen Verbraucher habe sich dann auf über zwei Milliarden nahezu verdoppelt, und das Schwergewicht in dieser neuen Konstellation liege eindeutig auf den Schwellenländern, insbesondere auf China. Es sei also richtig, frühzeitig in China zu investieren und Asien im strategischen Blickpunkt zu behalten.

Den hohen Stellenwert, den die chinesische Regierung ihrem größten ausländischen Chemieinvestor bei der Modernisierung der Chemieindustrie des Landes einräumte, zeigte auch der Besuch von Wen Jiabao Anfang Mai 2004. Zahlreiche Themen standen auf der Agenda des chinesischen Ministerpräsidenten, der auf Einladung von Bundeskanzler Schröder nach Deutschland kam.