Geschichte

1996 - 1997

Ein Verhandlungsmarathon beginnt

Je weiter die Experten in das chinesische Umfeld des gigantischen Investitionsprojektes vordrangen, desto höher türmten sich die zu bewältigenden Hindernisse auf.  

Transport von blauen Fässern der BASF per Schiff vor der Kulisse von Hongkong (Foto: BASF)

Gründe dafür fanden sich bereits in der ersten Verhandlungsrunde über den Verbundstandort Nanjing. Die chinesischen Gesprächspartner präsentierten einen nahezu kompletten und sehr komplexen Vertragsentwurf, der wesentliche Teile des Joint Ventures abdeckte – allerdings auch im Wesentlichen zum Vorteil des chinesischen Partners, wie das eingehende Studium des Vertragswerks ergab.  

Der stellvertretende chinesische Ministerpräsident Zhu Rongji besucht im Februar 1996 den Standort Ludwigshafen. (Foto: Meinberg)

Zäh und lang zogen sich auch die Verhandlungen über die Grundstücke hin, auf denen die Anlagen errichtet werden sollten.

Schließlich kamen beunruhigende Nachrichten im Sommer 1997 aus Asien. Weil immer mehr besorgte internationale Investoren ihr Kapital vom überhitzten thailändischen Markt abzogen, gab Thailand den Wechselkurs der Landeswährung Baht frei. Ihr Kurs fiel ins Bodenlose – mit grausamen Folgen für die thailändische Wirtschaft. Die krisenhafte Entwicklung weitete sich auf die Philippinen, Malaysia, Südkorea und Indonesien aus.

Doch die BASF blieb auf Kurs und hielt an ihren ambitionierten Plänen für China fest, da sich die Volksrepublik als verhältnismäßig widerstandsfähig gegenüber der krisenhaften Entwicklung in den „Tigerstaaten“ herausstellte.

„Unsere Strategie in Asien ist langfristig angelegt. Am Beispiel der Entwicklung unserer Asien-Aktivitäten zeigen wir, dass wir bei BASF hinter Veränderungen und Krisen die Chancen sehen und diese entschlossen wahrnehmen.“

Jürgen Strube

Im Frühjahr 1999