Medien
Harbour Energy plc und die Anteilseigner von Wintershall Dea unterzeichnen Vereinbarung zum Zusammenschluss beider Geschäfte
- E&P-Geschäft von Wintershall Dea, ohne Aktivitäten mit Russland-Bezug, soll an Harbour Energy plc übertragen werden
- BASF und LetterOne sollen Barzahlung und Anteil am kombinierten Unternehmen erhalten
- Vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen wird ein Closing im vierten Quartal 2024 angestrebt
BASF, LetterOne und Harbour Energy plc (Harbour) haben heute (21. Dezember 2023) eine Vereinbarung zum Zusammenschluss beider Geschäfte unterzeichnet. Danach soll das E&P-Geschäft von Wintershall Dea an Harbour übertragen werden; es umfasst Produktions- und Entwicklungs-Assets sowie Explorationsrechte in Norwegen, Argentinien, Deutschland, Mexiko, Algerien, Libyen (ohne Wintershall AG), Ägypten und Dänemark (ohne Ravn) sowie Lizenzen von Wintershall Dea zur Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid (CCS). Im Gegenzug werden die Anteilseigner von Wintershall Dea – BASF (72,7 %) und LetterOne (27,3 %) – beim Abschluss der Transaktion eine Barzahlung von insgesamt 2,15 Milliarden $ (BASF-Anteil: 1,56 Milliarden $) erhalten sowie neue, von Harbour ausgegebene Aktien, die einer Beteiligung von insgesamt 54,5 % an der erweiterten Harbour entsprechen (BASF-Anteil: 39,6 %). Der vereinbarte Unternehmenswert für die Vermögenswerte von Wintershall Dea beträgt 11,2 Milliarden $. Dieser Betrag beinhaltet die ausstehenden Anleihen von Wintershall Dea mit einem Nominalwert von rund 4,9 Milliarden $, die bei Abschluss der Transaktion an Harbour übertragen werden.
Mit dieser Transaktion macht BASF einen wichtigen Schritt, um ihr angekündigtes strategisches Ziel einer Trennung vom Öl- und Gasgeschäft zu erreichen. Nach dem Closing schafft die Transaktion Optionalitäten zur Monetarisierung des BASF-Anteils an dem kombinierten Unternehmen, da Harbour an der London Stock Exchange gelistet ist. „Neben der Barkomponente bieten die Anteile an Harbour, die BASF beim Abschluss der Transaktion erhalten wird, deutliches Wertsteigerungspotenzial und ermöglichen über die nächsten Jahre einen schrittweisen und optimierten Ausstieg aus dem Öl- und Gasgeschäft“, so Dr. Dirk Elvermann, Finanzvorstand der BASF SE.
Die Hauptverwaltungssitze von Wintershall Dea und deren Mitarbeitende sind nicht Teil der Transaktion. Dies wird weitere Umstrukturierungen und letztlich die Schließung der Headquarter-Einheiten in Kassel und Hamburg erfordern, die derzeit rund 850 Mitarbeitende beschäftigen. Harbour beabsichtigt, einige Mitarbeitende der derzeitigen Hauptverwaltungssitze in das kombinierte Unternehmen zu übernehmen. Weitere Einzelheiten werden nach einer ausführlicheren Prüfung zwischen der Unterzeichnung und dem Closing vereinbart. Die Arbeitnehmervertreter werden gemäß den jeweiligen maßgeblichen Bestimmungen und etablierten Praktiken in den Prozess einbezogen.
Parallel zu der Transaktion mit Harbour geht die rechtliche Trennung des Wintershall-Dea-Geschäfts mit Russland-Bezug wie geplant voran. BASF und LetterOne werden Eigentümer der Gesellschaft bleiben, die das Geschäft mit Russland-Bezug hält, für das wesentliche Bundesgarantien bestehen. Das Geschäft mit Russland-Bezug umfasst Anteile an den Gemeinschaftsunternehmen in Russland, den Beteiligungsanteil an Wintershall AG in Libyen (Wintershall-Dea-Anteil: 51 %), an Wintershall Noordzee BV in den Niederlanden (Wintershall-Dea-Anteil: 50 %) sowie den Anteil an Nord Stream AG (Wintershall-Dea-Anteil: 15,5 %).
Darüber hinaus setzt Wintershall Dea ihre Vorbereitungen zur separaten Veräußerung ihres Anteils an WIGA Transport Beteiligungs-GmbH & Co KG (WIGA) fort, die nicht Teil der Transaktion ist. WIGA ist im deutschen Gastransport-Geschäft aktiv; sie ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Wintershall Dea (50,02 %) und SEFE Securing Energy for Europe GmbH (49,98 %). Die operativ unabhängigen Tochterunternehmen von WIGA betreiben Hochdruck-Pipeline-Systeme, einschließlich des Transportnetzwerks von GASCADE sowie OPAL und NEL.
Bis zum Abschluss der Transaktion werden Wintershall Dea und Harbour weiterhin als unabhängige Unternehmen geführt. Es gibt keine Garantie, dass die vereinbarte Transaktion abgeschlossen wird. Die Transaktion steht unter anderem unter dem Vorbehalt kartellrechtlicher Genehmigungen und behördlicher Genehmigungen für Auslandsinvestitionen in verschiedenen Ländern. Vorbehaltlich dieser behördlichen Genehmigungen wird ein Closing im vierten Quartal 2024 angestrebt.
Im ersten Halbjahr 2023 hatte das kombinierte Geschäft einen Pro-forma-Umsatz in Höhe von 5,1 Milliarden $ und ein EBITDAX von 3,7 Milliarden $. Insgesamt beliefen sich die Produktionsmengen von Harbour und Wintershall Dea im ersten Halbjahr 2023 auf 513 Tausend Barrel Öläquivalent pro Tag. Im Jahr 2022 hatte das kombinierte Geschäft einen Pro-forma-Umsatz in Höhe von 13,5 Milliarden $ und ein EBITDAX von 10,3 Milliarden $. Insgesamt beliefen sich die Produktionsmengen von Harbour und Wintershall Dea im Jahr 2022 auf 526 Tausend Barrel Öläquivalent pro Tag. Zum Jahresende 2022 betrugen die kombinierten 2P Reserven 1,5 Milliarden Barrel Öläquivalent.
BASF hat Morgan Stanley & Co. International plc als exklusiven Finanzberater sowie Freshfields Bruckhaus Deringer als Rechtsberater im Zusammenhang mit der Transaktion ernannt.
Über Wintershall Dea
Wintershall Dea hat mehr als 120 Jahre Erfahrung als Betriebsführer und Projektpartner entlang der gesamten E&P-Wertschöpfungskette. Das Unternehmen mit deutschen Wurzeln sucht und fördert in 11 Ländern weltweit Gas und Öl auf effiziente und verantwortungsvolle Weise. Mit Aktivitäten in Europa, Lateinamerika und der MENA-Region (Middle East & North Africa) verfügt Wintershall Dea über ein weltweites Upstream-Portfolio und ist mit Beteiligungen im Erdgastransport zudem im Midstream-Geschäft aktiv. Weiterhin entwickelt das Unternehmen Lösungen für Kohlenstoffmanagement und kohlenstoffarmen Wasserstoff, um die Klimaziele zu erreichen und die Energieversorgung zu sichern.
Über Harbour Energy
Harbour Energy wurde 2014 als Privatunternehmen gegründet und ist durch Fusionen und Übernahmen auf eine Produktion von rund 200 Tausend Barrel Öläquivalent pro Tag gewachsen. Harbour ging 2021 durch einen Reverse Merger mit Premier Oil an die Börse im Vereinigten Königreich. Heute ist Harbour der größte Öl- und Gasproduzent im Land, wobei über 90 % seiner Produktion aus dem Vereinigten Königreich stammt und der Rest aus seinen Vermögenswerten in Südostasien. Darüber hinaus verfügt Harbour über ein Portfolio internationaler Wachstumschancen, darunter in Indonesien und Mexiko, und arbeitet an zwei CCS-Projekten im Vereinigten Königreich, einschließlich des von Harbour geleiteten Viking-Projekts, eines der größten geplanten CCS-Projekte weltweit. Harbour ist im Premium-Segment der London Stock Exchange gelistet und im FTSE 250 enthalten. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in London und beschäftigt etwa 2.000 Mitarbeitende und Kontraktoren auf seinen Offshore-Plattformen und in seinen Büros.
Über LetterOne
LetterOne ist ein langfristiges Investmentunternehmen mit einem Anlagevolumen von 20 Milliarden $ und Hauptsitz in Luxemburg. Es unterstützt weltweit 120.000 Arbeitsplätze in Bereichen wie Gesundheit, Energie, Technologie und Einzelhandel.
Über BASF
Chemie für eine nachhaltige Zukunft, dafür steht BASF. Wir verbinden wirtschaftlichen Erfolg mit dem Schutz der Umwelt und gesellschaftlicher Verantwortung. Mehr als 111.000 Mitarbeitende in der BASF-Gruppe tragen zum Erfolg unserer Kunden aus nahezu allen Branchen und in fast allen Ländern der Welt bei. Unser Portfolio umfasst sechs Segmente: Chemicals, Materials, Industrial Solutions, Surface Technologies, Nutrition & Care und Agricultural Solutions. BASF erzielte 2022 weltweit einen Umsatz von 87,3 Milliarden €. BASF-Aktien werden an der Börse in Frankfurt (BAS) sowie als American Depositary Receipts (BASFY) in den USA gehandelt. Weitere Informationen unter www.basf.com.
Zukunftsgerichtete Aussagen und Prognosen
Diese Mitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen basieren auf den gegenwärtigen Einschätzungen und Prognosen des Vorstands sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Diese sind vielmehr von einer Vielzahl von Faktoren abhängig; sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. BASF übernimmt keine über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehende Verpflichtung, die in dieser Mitteilung getroffenen zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren.
P-23-384