Kunststoffe & Gummi
ChemCycling
Neue Produkte aus Kunststoffabfall
Immer mehr Unternehmen aus der Kunststoffindustrie arbeiten daran, die Wiederverwertbarkeit von Kunststoffen zu verbessern und tragen so zum Aufbau einer Kreislaufwirtschaft bei.
BASF hat sich unter anderem mit dem ChemCycling-Projekt zum Ziel gesetzt, Pyrolyseöl aus gemischten oder verunreinigten Kunststoffabfällen zu verarbeiten, die derzeit nicht recycelt werden. Ende 2018 setzte BASF erstmals Mengen des Pyrolyseöls als Rohstoff in der Produktion ein.
„Die Pilotprojekte mit Kunden aus verschiedenen Industrien zeigen, dass Produkte auf Basis von chemisch recycelten Rohstoffen über die gleiche hohe Qualität und Leistungsfähigkeit verfügen wie Produkte aus Neuware. Mit ChemCycling können wir unseren Kunden helfen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen“, kommentiert Jürgen Becky, Senior Vice President Performance Materials.
Drei Pilotprojekte werden am BASF Messestand zu sehen sein:
Jaguar Land Rover (JLR), ein führender Automobilhersteller, entwickelte einen Kunststoff-Montageträger Prototypen für sein erstes elektrisches SUV „I-Pace“ aus Ultramid® B3WG6 Ccycled Black 00564. „Im Rahmen unseres Engagements, in unserer gesamten Produktion geschlossene Kreisläufe zu beschleunigen, suchen wir immer nach technologischen Neuerungen, die uns helfen, Abfall zu reduzieren“, sagt Craig Woodburn, Global Environmental Compliance Manager bei JLR. „Die Fähigkeit, durch den ChemCycling-Prozess aus Verbraucherabfällen sichere Qualitätsteile herzustellen, ist ein wichtiger Schritt hin zu unserem Ziel einer abfallfreien Zukunft.“
Storopack, ein global tätiges Unternehmen für Schutzverpackungen und technische Formteile, produzierte aus Styropor® P Ccycled Isolierverpackungen für temperaturempfindliche, pharmazeutische Produkte, Boxen zum Transport von Frischfisch sowie Schutzverpackungen für Elektrogeräte. „Besonders überzeugt hat uns, dass Styropor® P Ccycled in Lebensmittelverpackungen eingesetzt werden kann. Für Styropor gibt es bereits verschiedene Recyclingmöglichkeiten und durch ChemCycling kann der Recyclinganteil weiter erhöht werden“, sagt Storopack- Geschäftsführer Hermann Reichenecker. Storopack geht so gemeinsam mit BASF neue Wege in der Kreislaufwirtschaft.
Südpack, ein führender Produzent von Folienverpackungen in Europa, stellte eine Polyamid-Folie und eine Polyethylen-Folie her, die zu einer speziell versiegelten Mozzarella-Verpackung verarbeitet wurden. Mehrschichtverpackungen gelten bisher als eingeschränkt recyclingfähig. „Folienverpackungen haben eine wichtige Aufgabe zu erfüllen: Produktschutz, Hygiene und Haltbarkeit, und dies bei minimalem Einsatz von Kunststoffen. Deshalb bestehen sie aus mehreren Materialien und Schichten mit verschiedenen Eigenschaften und Barrieren. Durch Innovationen wie ChemCycling kommen wir der Lösung der Probleme der Recycelbarkeit von flexiblen Verpackungen näher“, so Johannes Remmele, Geschäftsführer von Südpack.